Ihr Unternehmen erfolgreich restrukturieren: So geht's
- Friedhelm Best
- 16. März
- 4 Min. Lesezeit

In Krisenzeiten im Heimatmarkt gewinnen ausländische Tochtergesellschaften in wachstumsstarken Regionen der Welt an Bedeutung. Diese Organisationen müssen in größerem Maße zum globalen Unternehmenserfolg beitragen. Doch was passiert, wenn eine ausländische Tochtergesellschaft nicht die gewünschten Ergebnisse liefert? Wenn das Geschäftsmodell grundsätzlich tragfähig ist, aber Anpassungen erforderlich sind, kann eine Restrukturierung eine sinnvolle Lösung sein, wie ein Artikel des Handelsblatt erläutert.
Laut einer Deloitte-Studie befinden sich Unternehmen in Deutschland derzeit in einer Welle von Restrukturierungen. Sie müssen sowohl die Auswirkungen der Krise als auch den Strukturwandel erfolgreich meistern. Dies betrifft nicht nur große Konzerne, sondern besonders auch mittelständische Unternehmen, die ihre Prozesse und Strategien flexibel anpassen müssen. Geschäftsmodelle müssen krisenfest gestaltet, Kosten gesenkt und die Finanzierung gesichert werden. Gleichzeitig ist es entscheidend, sich langfristig zukunftsfähig aufzustellen.
Herausforderungen einer Restrukturierung im Ausland
Doch was sind die Herausforderungen einer Restrukturierung im Ausland? Hier sind die fünf wichtigsten Herausforderungen, mit denen mittelständische Unternehmen bei der Restrukturierung einer ausländischen Tochtergesellschaft häufig konfrontiert sind:
1. Rechtliche, steuerliche und regulatorische Hürden
Die Restrukturierung sollte mit der globalen Unternehmensstrategie des Headquarters übereinstimmen und gleichzeitig nationale Vorschriften, Arbeitsgesetze und steuerliche Bestimmungen berücksichtigen.
Steuerliche Implikationen wie Verrechnungspreise, Gewinnverlagerungen oder neue Abgabenstrukturen können erhebliche Auswirkungen auf die Rentabilität haben.
Tochtergesellschaften unterliegen oft speziellen lokalen Regulierungen, die von den Standards des Headquarters abweichen und den Restrukturierungsprozess erschweren.
2. Interne Herausforderungen wie Mitarbeiter, Kommunikation und Unternehmenskultur
Das Headquarter verfolgt oft eine zentrale Strategie, während die Tochtergesellschaft eine eigene Unternehmenskultur, lokale Führungskräfte und unterschiedliche Arbeitsweisen hat, was zu Spannungen führen kann.
Die Kommunikation zwischen Headquarter und Tochtergesellschaft muss klar strukturiert sein, um Missverständnisse und Widerstände zu vermeiden.
Restrukturierungsmaßnahmen, die im Headquarter als notwendig erachtet werden, stoßen in der Tochtergesellschaft oft auf kulturelle Barrieren und Skepsis, insbesondere bei Personalveränderungen.
3. Operative und organisatorische Herausforderungen
Die operative Integration oder Trennung von Geschäftsbereichen muss sowohl mit den globalen Zielen des Headquarters als auch mit den lokalen Marktgegebenheiten der Tochtergesellschaft in Einklang stehen.
Unterschiede in IT-Systemen, Prozessen oder Lieferketten können Anpassungen erfordern, die hohe Investitionen und eine enge Koordination notwendig machen.
Während das Headquarter auf Standardisierung und Effizienz setzt, muss die Tochtergesellschaft ihre Flexibilität im lokalen Marktumfeld bewahren.
4. Finanzielle Risiken und Kostenkontrolle
Das Headquarter erwartet oft eine schnelle Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen, während die Tochtergesellschaft in der Praxis unerwarteten Restrukturierungskosten gegenüberstehen kann.
Finanzielle Risiken entstehen, wenn die Restrukturierung nicht präzise geplant wird oder unvorhergesehene Marktveränderungen eintreten.
Der Spagat zwischen kurzfristigen Kostensenkungen und langfristigen Investitionen in die Marktposition der Tochtergesellschaft ist eine besondere Herausforderung.
5. Strategische Planung und Umsetzung: Effizienzsteigerung
Die Restrukturierung muss zur Gesamtstrategie des Headquarters passen, aber gleichzeitig die spezifischen Gegebenheiten der Tochtergesellschaft berücksichtigen.
Eine zu schnelle Umsetzung kann dazu führen, dass lokale Gegebenheiten übersehen werden, während zu langsame Prozesse das Unternehmen finanziell und operativ belasten können.
Das Headquarter muss den richtigen Grad an Kontrolle und Autonomie für die Tochtergesellschaft finden, um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.
Lokal optimierte Restrukturierungsmaßnahmen
Wie können diese Herausforderungen gemeistert werden, besonders wenn in der Unternehmenszentrale und lokalen Organisation begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Hier sind drei Lösungskonzepte, die speziell auf eine Tochtergesellschaft in Asien eines deutschen Mittelständlers zugeschnitten sind:
1. Strukturiertes Restrukturierungsmanagement mit Task-Force-Teams und Projektsteuerung
Einrichtung eines Task-Force-Teams bestehend aus lokalen Führungskräften, Experten aus dem Headquarter und externen Spezialisten (z. B. Interim Manager), um das lokale Team gezielt zu unterstützen.
Nutzung eines agilen Projektmanagement-Ansatzes mit klar definierten Meilensteinen, Verantwortlichkeiten und regelmäßigen Status-Updates zur Steuerung der Restrukturierung.
Entwicklung einer Restrukturierungsstrategie und eines Business Plans, der sowohl kurzfristige operative Maßnahmen als auch langfristige Wachstumsziele berücksichtigt.
2. Finanzielle Steuerung durch Restrukturierungs-Budget und Controlling-Systeme
Aufsetzen eines detaillierten Restrukturierungs-Budgets mit realistischen Einsparzielen und einem Puffer für unerwartete Kosten.
Implementierung eines lokalen Controlling-Systems, das in Echtzeit Kosten überwacht, Einsparpotenziale identifiziert und Transparenz zwischen Tochtergesellschaft und Headquarter schafft.
Nutzung von staatlichen Förderprogrammen und steuerlichen Anreizen, um finanzielle Belastungen zu minimieren und Restrukturierungskosten effizient zu steuern.
3. Operative Anpassung an lokale Marktanforderungen und Kostenoptimierung
Flexibilisierung von Prozessen, um lokale Marktbedingungen, regulatorische Besonderheiten und kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen.
Optimierung der lokalen Lieferketten, um Kosten zu sparen und Abhängigkeiten von internationalen Logistikketten zu reduzieren.
Enge Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, Lieferanten und Partnern, um eine schnellere und reibungslosere Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen zu gewährleisten.

Fazit: Erfolgsfaktor – Task-Force mit lokalen Experten
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Implementierung eines strukturierten Projektmanagements, das durch ein interdisziplinäres Task-Force Team gesteuert wird. Dieses Team sollte sowohl aus lokalen Führungskräften als auch aus Experten des Headquarters und externen Spezialisten wie einem Interim Manager bestehen. Durch klare Verantwortlichkeiten, regelmäßige Abstimmungen und eine strategische Steuerung können die Restrukturierungsmaßnahmen zielgerichtet und effizient umgesetzt werden.
Ein Cross-Border Interim Manager, der direkt im Zielmarkt tätig ist, kann die Restrukturierung einer Tochtergesellschaft von einem deutschen Unternehmen in Asien Pazifik erheblich beschleunigen und typische Fehler vermeiden. Sein lokales Know-how schafft die Basis für eine erfolgreiche Restrukturierung.
Wenn Ihr Unternehmen im Ausland eine Tochtergesellschaft restrukturieren muss, tun Sie es nicht allein. Mit meiner Erfahrung als Geschäftsführer von Tochtergesellschaften in Europa und Asien begleite ich Sie auf dem Weg zur erfolgreichen und nachhaltigen Restrukturierung. Lassen Sie uns besprechen, wie wir Ihre Restrukturierung umsetzen – kontaktieren Sie mich noch heute!